Flöte aktuell 3/2014

„Flöte aktuell“ 3/2014
Claudia Wälder-Jene

Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Flöte

Band 01: Technik

In der Flötenreihe Huschka/Bähr erscheinen gleich drei neue Editionen der beiden Flötistinnen und Pädagoginnen, die hierin auf ihren reichhaltigen Erfahrungsschatz im künstlerischen und didaktisch-methodischen Bereich zurückgreifen können. Der Band Technik bietet daher eine Vielfalt an Dreiklangs- und Tonartübungen quer durch den Quintenzirkel sowie chromatische Exkurse. Jeder Dur- und Molltonart wird eine Doppelseite gewidmet. Die Übungen können in Abschnitten erarbeitet oder als fortlaufende Studie gespielt werden. Somit kann die Edition zum einen Grundlagen vermitteln, zum andern aber auch zum Auffrischen oder Einspielen von Fortgeschrittenen verwendet werden. Der systematische Aufbau des Bandes lässt es bestens zu kreuz und quer, je nach Thematik und Schwerpunkt, zu den entsprechenden Tonarten zu springen. Eine Besonderheit der Ausgabe ist ein herausnehmbares Artikulations-Lesezeichen, auf dem die typischen Artikulationsarten und -möglichkeiten von Tonleiterübungen abgedruckt sind. Gerade junge Instrumentalisten und Schüler profitieren von dieser visualisierten Form der fürs tägliche Üben so nützlichen und einfachen Art der Variation. Sowohl vom pädagogischen Nutzen als auch von der optischen Aufbereitung ist die Edition sehr empfehlenswert.

Band 02: Vier Flöten

Aus der Praxis heraus ist es nicht verwunderlich, dass die beiden Flötenpädagoginnen Gundel Huschka und Gudrun Bähr auch für den Ensembleunterricht Literatur aufbereiten und in ihrer Flötenreihe editieren. In Vier Flöten finden wir 8 Bearbeitungen von leichten bis mittelschweren Werken aus verschiedenen Epochen. Darunter befinden sich eher unbekanntere Werke, wie der Nachtzauber von Gustav Jenner, Bearbeitungen von Liedern wie dem Minnelied von Johannes Brahms oder Giuseppe Verdis Laudi alla Vergine Maria, aber auch das beliebte Concerto in D-Dur von Georg Philipp Telemann, das ursprünglich für vier Violinen komponiert wurde, aber zum immer wieder gern gespielten Werk der Barockepoche bei Flötenquartetten geworden ist. Ein besonderer Leckerbissen ist das für 8 Flöten gesetzte Ave Maria von Gustav Holst, das von seinem ursprünglichen Charme als achtstimmiger Frauenchorsatz nichts verliert. Die Stimmen sind in ihrer Anlage technisch und melodisch ausgewogen gehalten und die Wahl der Tonart beschränkt sich auf höchstens zwei Vorzeichen. Die Sammlung wird in gebundener Partitur mit eingelegten Stimmen editiert.

Band 03: Flöte und Klavier

Schließlich ergänzen die beiden Herausgeberinnen Gundel Huschka und Gudrun Bähr die Flötenreihe mit leichten Duos für Flöte und Klavier. Die Bearbeitungen bedienen sich eines Tonumfanges von d´ bis d´´´, was die Flötenstimme betrifft, und verwenden höchstens zwei Vorzeichen. Die Kammermusikwerke unterscheiden sich durch ihre Vielfalt in Stilistik, Genre und Ausdruck. Daher findet sich unter den Duos aus verschiedenen Epochen für jede Anlass die passende Musik. So mischen sich hier beispielsweise Reineckes Gebet zur Nacht zu einem Allegretto von Diabelli, traditionelle Klänge aus Peru, Chile und Italien zu einem Presto von Telemann, Der Geburtstagsgratulant zu einer Suite von Fischer oder Danclas Air de ballet zur munteren Melodie Der Alte mit der Pfeife von Jürgen Moser. Vom Barock bis zur Moderne bieten die beiden Flötenpädagoginnen hier schon jungen Flötisten die Möglichkeit in die Welt der Kammermusik einzutauchen. Der Klavierpart der Duos ist durch seine akkordische Anlage anspruchsvoller gehalten und fungiert als harmonisch-rhythmische Stütze. Im Anhang kann man sich darüber einen Überblick verschaffen, welches Werk eine Originalkomposition ist und welches eine Bearbeitung darstellt.